Unsere Wunschliste umfasst diese Flöten:
Bordunalflöte 8'
Viereckige Holzpfeife mit Deckel. Dunkler, tragender Klang. Größe zwischen 30 cm und 1,30 m. Die Besonderheit hierbei ist, dass die Pfeifen zwei Labien (das Labium ist ein schmaler Spalt im unteren Teil der Pfeife) bekommen, sodass ihr dunkler Klang noch am anderen Ende der Kirche gut zu hören ist.
Friedensflöte 4'
Der Name soll an die Intention unserer Pfarrkirche, das Stiften und Bewahren von Frieden, erinnern. Der konventionelle Name wäre Blockflöte 4', wobei es sich hierbei um offene Metallpfeifen und nicht um Holzpfeifen handelt, was man bei einer Blockflöte vermuten könnte. Weicher und grundtöniger Klang (ein Ton besteht aus dem Grundton und diversen Ober‐ tönen). Größe zwischen 30 cm und 1,30 m.
Quinte 2 2/3'
Mit diesem Register spielt man den dritten Oberton eines Tones an, was der Orgel eine größere klangliche Vielfalt gibt. Größe zwischen 10 cm und 85 cm. Die Bauart ist in Metall ohne Deckel.
Trompete 8'
Auch dieses Register ist ein Zungenregister (siehe Tuba). Die Zungenregister des Pedals sind nicht komplett ausgeführt worden, sodass teilweise eine Pfeife für mehrere Register erklingt, was dem Klang alles andere als zuträglich ist. Der Klang der Trompete ist etwas heller, als der der Tuba, jedoch im Pedal recht tragend. Größe zwischen 1,20 m und 2,50 m.
Sept-Non 2fach
Tuba 16' und 8'
Die schon vor Jahrzehnten für unsere Orgel angedachte Tuba soll nun verwirklicht werden, womit unsere Orgel wieder ein Gesicht bekommt, wie sie es 1929 bereits hatte, da die Pfeifen sichtbar zwischen die Arkaden platziert werden. Die tefste und damit größte Pfeife misst mit dem Becher zusammen circa drei Meter. Die Tuba ist ein Zungenregister, bei dem der Luftstrom ein Metallblättchen (Zunge) im Pfeifenkörper in Schwingung versetzt und der dadurch entstehende Klang durch einen Resonanzkörper, der einem großen Trichter ähnelt, verstärkt wird. Starker, eher dunkler Klang, ähnlich der Tuba eines Orchesters
Wir sind für alle Spenden dankbar! Patenschaften für einzelne Pfeifen werden von 50 € (für kleine Pfeifen) bis hin zu 800 € (neue Pfeifen) angeboten. Gerne können Sie uns dazu ansprechen. https://www.frauenfrieden.de/freundeskreis/patenschaften
Die Orgeln in der Frauenfriedenskirche
Die Hauptorgel
Es ist wie ein roter Faden, der durch die Geschichte von Frauenfrieden führt: Geldmangel. Dass dieser Aspekt der Geschichte der Kirche sich in einem so kostspieligen Gegenstand wie der Orgel widerspiegelt, erscheint mehr als nachvollziehbar. Aus diesem Grund wurde die von der Firma Späth aus Ennetach ursprünglich geplante Orgel, mit 70 Registern, nie realisiert. Stattdessen lieferte die gleiche Firma ein kleineres Instrument mit 30 Registern und einem vorläufigen Spieltisch. Diese Behelfsorgel von 1930 wurde 1957 von der Firma Späth erweitert und ein neuer Spieltisch geliefert. 1996, also knapp vierzig Jahre nach der Erweiterung (Ausreinigungen und Sanierungen einer Orgel sollten in einem Intervall von 20 bis 25 Jahren erfolgen), wurden die Ausfallerscheinungen am Instrument so groß, dass die Gemeinde sich zum Handeln gezwungen sah.
Die Anschaffung eines neuen Instrumentes war in keinster Weise finanzierbar, weshalb zwar durch die Firma Sauer aus Höxter ein technisch neues Instrument mit einem neuen Spieltisch gebaut wurde, dabei jedoch auf die Pfeifen von 1930 und Register der abgebauten Chororgel des Doms (Walcker 1951) zurückgegriffen wurde. Lediglich 16, der insgesamt 45 Register wurden im Jahr 1996 neu gearbeitet. In diesem Zustand ist die Orgel heute noch zu hören.
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- Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P (Registerschalter, Pistons)
- Spielhilfen: 128fache Setzeranlage, Crescendowalze, Schwelltritt für III. Manual (Schwellwerk)
Die Späth-Sauer-Orgel, ein Sanierungsfall?
Ein Gemeindeprojekt für Alle
Von Christos Theel
Die Musik im Gottesdienst ist eine Musik für alle Menschen, die unsere Kirche besuchen. Hier wird nicht gefragt wo man her kommt, wie viel Geld man hat oder welche berufliche Qualifikation man mitbringt. Die Kirchenmusik unterscheidet dieser Aspekt von großen Opernbühnen, beispielsweise bei denen besonders die Frage nach den Kosten für eine Karte eine Rolle spielt. Gemeinschaft sein vor Gott, ist ein Ziel des Gottesdienstes und eben diese Gemeinschaft zu unterstützen, ist ein Aspekt der Kirchenmusik. Wenn wir nach Jahren der Sanierung unserer Pfarrkirche an das Projekt Orgelsanierung gehen, sollte dieser Zweck der Orgel nicht zu kurz kommen. Gemeinschaftlich etwas Nachhaltiges für Gott und die Menschen zu schaffen, was für uns alle da ist, rechtfertigt das anfallende Investitionsvolumen im sechsstelligen Bereich und verbindet uns letztlich mit den Frauen der 1920-Jahre, die diese Kirche damals initiiert haben. Im Folgenden möchte ich Sie über die Lage rund um die Hauptorgel informieren.
Für mich als neuen Kirchenmusiker an Frauenfrieden war mein Dienstbeginn in mehrfacher Hinsicht schwierig, wenn auch äußerst spannend. Nach meiner Ernennung und Einführung, die corona- und baubedingt in Sankt Elisabeth mit wenigen Personen stattfand, galt meine Aufmerksamkeit zunächst dem Aufbau und der Begleitung der Intonation der Chororgel. Ein Instrument, welches vor 30 Jahren für eine andere Kirche, mit einer anderen Akustik geschaffen wurde, musste angepasst werden und das in einen Raum, den ich selber mit seiner Akustik erst kennenlernen musste. Es zeigte sich, dass die Mayer-Orgel handwerklich solide gearbeitet ist und eine weiche, grundtönige Intonation im hohen Maße zu verwirklichen war. Darüber hinaus ist die Mechanik in ihrer Präzision und Ausgewogenheit hervorragend, womit eine neuwertige, moderne Orgel entstanden ist. Doch was war mit der Hauptorgel? Wie wird sie klingen und wie ist ihr Zustand nach fast drei Jahren Baustelle?
Nach einer nächtlichen Bestandsaufnahme, zu einer anderen Uhrzeit hätte man den Zorn der Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter auf sich gezogen, stand fest, dass das Instrument im Kern die Bauzeit gut überstanden hat und in einem technisch guten Zustand ist. Wenn man von einem unbekannten Instrument weiß, dass es Pfeifenmaterial aus drei Epochen vereint, fragt man sich unwillkürlich, ob das gut und zusammenhängend klingt. Diese Frage muss grundsätzlich bejaht werden. Grundsätzlich, aber nicht vollständig! Der Sparzwang 1996 erzeugte den Ankauf der alten Chororgel des Kaiserdoms (Walcker 1951), also von Pfeifen, die teilweise nicht dem heutigen Verständnis von Qualität entsprechen. Sie stehen im Kontrast zum Pfeifenbestand von 1930 und 1996, allerdings sind grobe Brüche im Klang kaum hörbar. Die Pfeifen von 1930 sind als Klangträger dieser Orgel nicht hoch genug zu schätzen. Sie sind grundtönig, aus wertigem Material und klangstark ohne brachial zu sein. Die 1920er und 30er-Jahre sind eine wichtige Etappe im Orgelbau gewesen, in der romantische Hörgewohnheiten und romantische Instrumentenbaukunst mit dem Bedürfnis vorbarocke und barocke Musik zu musizieren, kombiniert wurden.
Der Sparzwang beim Neubau 1996 führte außerdem dazu, dass manche Register nicht vollständig ausgeführt wurden. So kommt es in tiefen Bereichen bei den Trompeten vor, dass eine Pfeife für zwei Register klingt. Bei der Durchsicht der Orgel ergaben sich auf technischer Seite wenige Mängel, die allerdings behoben werden müssen. Dazu zählt die Erneuerung der gesamten Elektrik, die sich zunehmend als störanfällig erweist und für die kaum noch Ersatzteile zu beschaffen sind. Der 1996 ausgeführte technische Neubau der Orgel ist grundsätzlich solide ausgeführt, was eine Investition in die Späth-Sauer-Orgel rechtfertigt.
Was ist also zu tun?
- Reinigung und technische Instandsetzung
- Ergänzung eines zweiten Gebläses
- Verbesserung des Arbeitsschutzes
- Austausch minderwertiger Pfeifen und Ergänzung notwendiger Register
- Neuintonation nach dem Vorbild der 1920er – und 30-Jahre
- Ergänzung bereits 1996 angedachter und nie verwirklichter Teile
Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt circa 250.000 €, wobei das Bistum Limburg das Projekt finanziell unterstützen wird. Warum in die Orgel investieren und warum ist die Summe derart hoch?
Wie bereits beschrieben, wurde 1996 beim Bau der heutigen Orgel in einem sehr hohen Maße auf Altpfeifenbestand zurückgegriffen. Das spart Geld für die Herstellung von Pfeifen, führt jedoch dazu, dass der Klang nicht immer einheitlich ist und leider auch mehr oder minder Altmetall verbaut wurde. Dies kann durch eine komplette Neuintonation behoben werden, aber auch dadurch, dass nicht mehr nachhaltig zu erhaltende Pfeifen entfernt und sinnvoll ersetzt werden. Der Schatz unserer Orgel sind die Register der 20er- und 30er-Jahre, die, bis auf die Klais-Orgel der Kirche Sankt Bernhard im Nordend, nicht mehr in der Stadt zu hören sind, sie wurden alle Opfer des Krieges. Sie sind nicht nur Trägerinnen des Klanges, sondern vom Material her das beste und haltbarste, was man sich vorstellen kann. Ferner verbinden uns diese Klänge mit den frühen Jahren unserer Kirche und damit mit den Frauen, die diese Kirche initiiert haben. Es ist ein kleiner Wink der Geschichte, dass der Krieg gerade in der Friedenskirche der Stadt Frankfurt, diese Klänge verschont hat. Ein wahrer Schatz also!
Die hohe Gesamtsumme erklärt sich weiterhin dadurch, dass jede der über 2600 Pfeifen von Hand gereinigt und sorgfältig instandgesetzt und intoniert werden muss, was einen erheblichen Aufwand an Arbeitsstunden von Fachleuten mit sich bringt. Die Orgel ist ein Instrument der gesamten Gemeinde. Sie wird für die Menschen vor Ort gespielt und ist darüber hinaus ein Sinnbild für unser Zusammenleben. So gibt es große und kleine Pfeifen, runde und eckige, laute und leise. Manche von ihnen stehen am Rand, manche in der Mitte und manche bemerkt man gar nicht, und doch sind sie alle da, gehören zusammen und haben alle ihren Platz in unserer Frauenfriedenskirche. So bitten wir Sie um Ihre Spende und Ihr Mittun bei der Sanierung unserer Orgel.
Die Chororgel
Mit der Wiedereröffnung der Frauenfriedenskirche verfügt die Kirche über zwei Orgeln. Die inmitten des Kirchenschiffs errichtete Chororgel, ist ein von der Firma Mayer aus Heusweiler im Saarland 1988 für die Kirche Sankt Raphael im Frankfurter Industriehof gefertigtes Instrument. Es verfügt über 13 Register auf zwei Manualen und Pedal und wurde 2020 nach der Profanierung der Kirche umgebaut und neu intoniert. So präsentiert sich die Orgel heute in einer dem Raum entsprechenden zeitlos-modernen Optik und mit einem weichen, grundtonstarken Klang. Da dieses Instrument aus soliden Materialien gefertigt ist, ließ sich die Aufstellung der Orgel als nachhaltige, zusätzliche Investition in die Pfarrkirche Frauenfrieden rechtfertigen. Mit der Mayer-Orgel lebt nun ein Stück der Kirche Sankt Raphael in Bockenheim weiter.
I Hauptwerk C-g3 |
II Schwellwerk C-g3 |
Pedal C-f1 |
Offenflöte 8' Principal 4' Gemshorn 2' Mixtur 3-fach 11/3' Oboe 8' Tremulant |
Holzgedackt 8' Salicional 8' Rohrflöte 4' Principal 2' Nazard 22/3' Terz 11/5' Tremulant |
Subbass 16' Octavbass 8' |
Koppeln II/I, I/P, II/P
Mechanische Spiel- und Registertraktur